Flusstal der Ruiten Aa
Naturnah wiederhergestellte Wald- und Wiesenlandschaft
Zur Flurbereinigung und Regulierung des Wasserhaushalts wurde die natürliche Landschaft von Westerwolde einst rigoros begradigt. Dabei zwang man auch das verschlungene Flüsschen Ruiten Aa in ein schnurgerades Bett, aus dem es Ende des 20. Jahrhunderts wieder befreit wurde. Heute darf sich der Bach durch ein Naturreservat schlängeln, das vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet.
Brütende Störche und grasende Lakenvelder
In ganz Ostgroningen von Ter Apel bis Bad Nieuweschans wurde im Laufe der letzten Jahrzehnte vielen Bächen ihr ursprünglicher, natürlicher Verlauf zurückgegeben. Die Wälder, Wiesen und Felder im Flusstal der Ruiten Aa sehen heute wieder so aus wie einst, als sie das Gesicht der Landschaft rund um die Westerwolder Angerdörfer prägten. Schnell zeigte sich, dass die Renaturierungsmaßnahmen auch der Flora und Fauna guttaten. Im Frühjahr steht die Landschaft in voller Blüte, Lakenvelder Rinder grasen auf den Weiden, Eisvögel und Silberreiher wissen das fischreiche Gewässer zu schätzen, und auch der aus Westerwolde bereits verschwundene Storch ist zurückgekehrt. Fehlt nur noch, dass Fischotter und Biber die Auen demnächst wiederentdecken.
Alte Wälder und Sandhügel
Kennern zufolge ist das Flusstal der Ruiten Aa zusammen mit dem der Westerwoldse Aa und der Mussel Aa eine der schönsten Flusstallandschaften Europas. Wer das Tal zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf einer der vielen Routen durchstreift, kann dem nur zustimmen. Der Metbroekbos und der Liefstinghsbroek gehören zu den ältesten Wäldern Groningens und sind Heimat seltener Pflanzen wie Buschwindröschen oder Waldsauerklee. Südlich von Wedde liegt der Giezelbaarg: ein Sandhügel, auf dem im 16. Jahrhundert vermeintliche Hexen und Hexer umgebracht wurden. Drehen Sie von der Gasterij Natuurlijk Smeerling aus eine kleine Runde durch die Gegend oder kombinieren Sie eine etwas längere Tour mit einem Besuch der Burg Wedde.