Jahrhundertealte Kirchen

Oft sind sie gar nicht so hoch, doch oben auf einer Warft überragen sie doch alles. Viele Groninger Kirchen haben einen romanogotischen Baustil, der schlicht und robust ist. Sie können fast immer einfach so hineingehen und einen Moment der Stille genießen. Häufig hören Sie nichts als Ihre eigenen Schritte. Die Tür ist offen oder Sie holen den Schlüssel bei den Nachbarn.

Jede der zahlreichen Kirchen in Groningen hat ihre eigene Geschichte. Die St. Walfriduskerk in Bedum fällt durch ihren schiefen Turm auf, der sich weiter zur Seite neigt als der Turm in Pisa. Die im dreizehnten Jahrhundert gebaute Mariakerk in Krewerd verströmt noch immer die verträumte und mystische Atmosphäre des Mittelalters. Und mitten im botanischen Garten von Pieterburen liegt die Petruskerk. Auch drinnen sind Sie von Pflanzen, Blumen und Tieren umgeben - doch diese sind aus Holz geschnitzt. Eine der ältesten Backsteinkirchen des Nordens steht etwas einsam auf den Überresten einer Warft in Marsum. Ein Denkmal des Verstummens.

Auch so hübsch mitten auf der Warft steht die Kirche von Warfhuizen. Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen wird diese romanogotische Kirche noch voll genutzt. Mehr noch: In der katholischen Klause hinter der Kirche wohnt der einzige in Abgeschiedenheit lebende Eremit der Niederlande: Pater Hugo. Beim Eintreten kommt einem der Geruch von Weihrauch entgegen. Die kleine Kirche ist innen mit Skulpturen sowie silbernen und bronzenen Herzen mit roten Bändern geschmückt. Setzen Sie sich kurz auf eine Holzbank und hören Sie den Wind um die Kirche pfeifen.