Route 23: Slangenborg Sellingen

Im Naturgebiet Slangenborg sind keine Hunde erlaubt.

Sellingen ist eines der ältesten Dörfer von Westerwolde. Als offizielles „Geburtsjahr“ gilt das Jahr 857, zu diesem Zeitpunkt hatte der erste Priester sich dort jedoch bereits niedergelassen. Dieses Angerdorf befindet sich in hübscher Lage am Bachtal der Ruiten Aa. Die Route führt Sie durch ein abwechslungsreiches Gebiet mit kleinen Waldgebieten, Säumen aus Sträuchern und Bäumen, Wiesen und Feldern, und es ist hauptsächlich der Unnachgiebigkeit der Sellinger Einwohner zu verdanken, dass wir dieses Gebiet heute noch bewundern können. Anfang der 1970er Jahre gab es nämliche einen Plan (Plan von Kikkert), der in diesem Gebiet einen 6.000 Hektar großen Truppenübungsplatz vorsah. Glücklicherweise scheiterte dieser Plan.

Ein bemerkenswertes Element dieser Route sind die Schilfrohrfilterteiche, die als Pflanzenkläranlage fungieren (ab Punkt 14). Dort wachsen Schilf, Binsen und andere Wasserpflanzen, die viele Nährstoffe aus dem Wasser binden und dadurch das Wasser filtern. Das sauberere Wasser kommt der Natur im Gebiet Holle Beetse Vennekampen zugute. Viele Pflanzenarten, vor allem die besonderen Arten, vertragen das nährstoffreiche Wasser aus dem Ruiten Aa-Kanal nämlich schlecht oder werden von nährstoffliebenden, häufiger vorkommenden Arten verdrängt. Der Kanal leitet nährstoffreiches Wasser aus der Landwirtschaft ab und führt in Trockenzeiten ebenso nährstoffreiches Wasser aus Friesland und dem IJsselmeer zu. Die Forstverwaltung Staatsbosbeheer, die dieses Gebiet verwaltet, stand vor einem Dilemma: entweder nährstoffreiches Wasser in das Gebiet leiten oder die Schleuse geschlossen halten und die Natur einen Teil des Jahres austrocknen lassen. Pflanzenkläranlagen bieten (teilweise) eine Lösung. Bei den Bauarbeiten wurde eine Lehmwand errichtet, die Uferschwalben eine Unterkunft bietet. Sie graben 50 bis 60 cm tiefe Gänge in die Lehmwand und bauen am Ende dieses Ganges ein sicheres Nest. Mit offenen Schnäbeln gleiten sie über die Teiche, wo sich Insekten in Hülle und Fülle tummeln.

Eine weitere Besonderheit dieser Wanderroute ist der Naturfriedhof Laude, der am Ruiten Aa-Kanal liegt (Punkte 19-28). Der Naturfriedhof ist Teil eines 60 Hektar großen Naturgebietes und hat eine Fläche von etwa 12 Hektar, auf der Bestattungen erlaubt sind. Früher verlief hier ein alter Ausläufer der Ems; heute findet sich hier eine abwechslungsreiche Natur mit höher und tiefer gelegenen Bereichen und mit altem und jungem Wald: Laubwald mit alten Eichen oder auch Eschen, Weißdorn, Buchen und Feldahorn. Außerdem fühlen sich hier verschiedene Vogelarten zuhause. Im alten Wald sind es unter anderem Gartenrotschwanz, Wiesenweihe, Kleiber und Kernbeißer, im jungen Wald sieht man häufig Zilpzalp, Zaunkönig und Rotkehlchen. Die Einnahmen des Naturfriedhofs kommen direkt der Pflege dieses Naturgebietes zugute. 

Dies ist eine Route der Stiftung Wandelen in Westerwolde, gesponsert von Natuurbegraafplaats Laude. 

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