Appelbergen
Hügel- und Teichlandschaft geschaffen von Eis und Wind
Die Eiszeit drückte dem Groninger Land sichtbar ihren Stempel auf und schuf mit den Appelbergen bei Glimmen eine waldreiche Landschaft voller Teiche, Hügel und Sanddünen. Durch seine Nähe zur Stadt ist das Gebiet ein beliebtes Ausflugsziel, das mit besonderen Naturerlebnissen aufwartet.
Wagenspuren durch prähistorische Landschaft
Nur einen Katzensprung vom Trubel der Stadt entfernt erstreckt sich das eiszeitlich geprägte Heidegebiet der Appelbergen mit seinen typischen runden Teichen und Tümpeln. Diese Überreste der Eiszeit werden „Pingoruinen“ genannt und sind durch unterirdisches Eis entstanden, das den Boden nach oben drückte. Beim Abschmelzen des Eises sank das Erdreich ein und es bildeten sich wassergefüllte Krater. Doch nicht alles in den Appelbergen ist prähistorischen Ursprungs. Die tiefen Rinnen im Gelände sind nämlich mittelalterliche Wagenspuren: Jahrhundertelang gruben sich Räder von Karren zwischen Groningen und Coevorden in den Boden und hinterließen Furchen, in denen keine Pflanzen mehr wuchsen. So hatte der Wind freies Spiel und türmte den lockeren Sand zu noch heute sichtbaren Hügeln auf. Wegen ihrer für das flache Groningen beachtlichen Höhe werden sie als „Berge“ bezeichnet.
Ehemaliger Truppenübungsplatz
Das mit den Bergen wäre also geklärt, aber woher kommt „Appel“? Offiziell vom niederländischen Wort für Tannenzapfen, doch viele Groninger sprechen es wie „Appell“ aus, denn in dem Wald lag jahrelang ein Truppenübungsplatz. Heute kann man auf dem Pieterpad durch die Appelbergen wandern, oder man erkundet das Gebiet auf einer kürzeren Route. Die ausgeschilderte Wanderung ab Glimmen (Hereweg 52) zum Beispiel ist auch für Kinder eine schöne Tour, auf der sie Vogelstimmen raten und Pilze entdecken können. Am Ende erwartet sie ein Spielplatz – und vielleicht ein wohlverdienter Pfannkuchen im Paviljoen Appelbergen.