Warftendörfer
Das Groninger Land mit zahlreichen jahrhundertealten Wohnhügeln
Groningen so flach wie ein Pfannkuchen? Das sagen nur Leute, die noch nie hier waren. Wer hier durch die Gegend wandert, sieht überall kleine Dörfer auf Hügeln. Mitten im Dorf thront meist eine robuste mittelalterliche Kirche. Diese Warftendörfer machen gemeinsam den typischen Charakter dieser Groninger Landschaft aus.
Geschichtsreiche Hügel
Die ersten Deiche sind etwa 1.000 Jahre alt. Auch die Groninger konnten auf diese Bauwerke nicht verzichten. Um auch an Orten wohnen zu können, die regelmäßig überflutet wurden, bauten sie breite Hügel. Darauf konnten sie ganz unbesorgt wohnen. Ein Großteil der Warften wurde im Laufe der Jahre wieder abgegraben. Der Boden war nämlich extrem fruchtbar. Außerdem waren viele Archäologen sehr neugierig, welche Gegenstände im Laufe der Jahrhunderte auf diesen Warften begraben wurden. Viele der Gebrauchsgegenstände, Knochen und Abfälle, die hier gefunden wurden, sind heute im Museum Wierdenland in Ezinge,ebenfalls ein Warftendorf, ausgestellt.
Living landscape
Längst nicht alle Warften wurden abgegraben. An vielen Orten gehören sie nach wie vor zum täglichen Leben. Das frühere Zentrum, einschließlich der Kirche an der höchsten Stelle, ist noch immer der lebendige Kern, in dem es häufig ein paar Geschäfte und mindestens eine Dorfkneipe gibt. Die kurvenreichen Klinkerpfade führen hügelabwärts, bis man plötzlich zwischen Neubauhäusern steht. In manchen Dörfern scheint es jedoch, als hätte die Zeit dort still gestanden. So zum Beispiel in Niehove, wo die schmalen Kirchenpfade zwischen den kleinen Backsteinhäusern noch im gleichen Spinnennetz-Muster verlaufen wie vor Hunderten von Jahren.